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  • Autor: HeikoScholz
  • Veröffentlichung: 30.03.2012 15:46
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Westerwelle landet mal einen Treffer...aua!

Die FDP (fatal dämliche Politiker) betreibt seit bald einem halben Jahrzehnt ein sehr erfolgreiches Abwrackprogramm in eigener Sache, angeführt durch die Person deren Gesicht einer Abrissbirne Konkurrenz machen könnte, da selbst Wackersteine vor ihm reißaus nehmen dürften: Guido Westerwelle. Erst gestern zeigte die FDP von ihrer humanitären Ader, indem sie persönlich die Transfergesellschaften für die Schlecker-Mitarbeiter abgerissen haben. Dies war aus ihrer Sicht verständlich: Sämtliche soziale Akte sind ja nur für die ärmeren, unteren Schichten, selten für die so hoch gelobte Mittelschicht oder gar für die von ihnen besetzte Oberschicht (wobei ich hier von einem finanziellen Pegel rede, einem der wenigen, wo man die FDP als "Oberschicht" bezeichnen kann). Dies birgt letztlich aber die Frage, ob die FDP sich nicht doch geschlossen zu einem mehrjährigen Urlaub entschlossen hat und selbst 2% noch als zu stark dafür angesehen hat.

Nun aber schlug Westerwelle zurück. In dem Sinne, das erstmals seit langem ein durchaus intelligenter und sogar witziger Kommentar von ihm kam, und ich - erstmals überhaupt, so wie ich mich erinnere - diesmal der FDP zustimmen muss. Als besonderen Bonus: Gegen die Meinung der Grünen.

Was war passiert? Nun, es geht um den europäischen Rettungsschirm ESM, der mal wieder vergrößert werden soll, nach Meinung des französischen Finanzministers auf eine Billion (zur Verdeutlichung: Das sind eine Million Millionen). Die Bundesregierung war noch nicht ganz von ihren Medikamenten abgesetzt worden und will zusammengerechnet nur 190 Milliarden bereit stellen, davon lediglich 22 Milliarden als tatsächliches Geld, den Rest als potentiell abrufbares Geld. Das dann also gewissermaßen trotzdem nicht uns gehört, aber noch bei uns liegt, oder so. Jedenfalls war natürlich die FDP nicht ganz dafür, das wir unser schönes Geld den Bedürftigen geben, und stritt sich daher unter anderem mit den Grünen im Bundestag über die Sache.

Jürgen Trittin verteidigte diese komplexen Angelegenheiten, wie es sich für einen Politiker gehört, mit einer Metapher. Er nahm dabei den Schirm wörtlich: "Wenn die Hose nicht nass werden soll, muss der Schirm nunmal breit genug sein!", was durchaus eine logische und nachvollziehbare Analogie war...aber unserem Bundesguido eine tolle Retourkutsche verschaffte. Die große Stunde Westerwelles schlug dann, als er als Antwort sagte: "Ja, aber wenn die Hose von innen nass wird, nutzt auch ein breiter Schirm nichts!" Nicht nur hat er damit hervorragend Trittins Metapher auf den Kopf gestellt und mit einem schönen Anfall von Toilettenhumor zu Lachkrämpfen im Bundestag gesorgt: Er hat einen Punkt. Was er meinte, war das es sinnlos ist, ständig Geld in die Schuldenlücken zu stopfen...man sollte stattdessen verhindern, das diese Lücken auftreten! Was sicherlich einfacher gesagt als getan ist, und ich mag der FDP auch nicht zutrauen, das nötige Geschick zu haben, in einer Regierung die Ausgewogenheit aus sinnvollen Maßnahmen zur Konjunkturrettung und drastischer Kürzung der Staatsausgaben hinzukriegen (zumal die FDP seit jeher eher für eine drastische Kürzung der Staatseinnahmen kämpft), aber das darf nicht als Ausrede gelten, es den anderen Parteien ZU einfach zu machen.

Auch wenn ich ihnen nicht zutraue, es selber lösen zu können: Die FDP, in Person von Westerwelle, hat meiner Meinung nach in dieser Situation tatsächlich Recht und genießt ein Sternchen auf der Wange. Vielleicht ist das ja endlich der viel erhoffte Umschwung!

Ich hoffe nicht.



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